Vertrau dir – vertrau auf dich

Besteht Selbsthass aus Selbstzweifeln – aus der Unzufriedenheit mit sich selbst?
Bedeutet Selbsthass sich nicht zu akzeptieren,
und nur die Schwäche und das Schlechte an einem selbst zu sehen?
Ist es die Angst vor dem Zulassen der Schwäche?
Ich habe Angst Anforderungen und Erwartungen nicht zu erfüllen,
Ich hege Zweifel jemals gut genug und richtig zu sein.
Wird mein Selbsthass auch geschürt aus der Angst vor meiner Krankheit,
aus der Angst vor der Unberechenbarkeit?
Angst, diese zwar für bestimmte Zeit verdrängen zu können,
Hass darauf sie zu haben und Angst sie nie ganz los werden zu können.
Ich denke er besteht aus beidem, aus Zweifeln und Angst –                               Selbstzweifeln und der Angst zu versagen.
Zweifle ich daran etwas ausrichten zu können?
Habe ich einfach Angst zu scheitern,
sowohl an der Krankheit als auch in alltäglichen Dingen?
Ich zweifle an mir selbst, schaffe es nicht mich so anzunehmen, wie ich bin.
Selbstablehnung und Schuldgefühle,
ich bin schuld, ich bin schlecht, ich mache Fehler – das ist Standard.
Wenn Selbsthass aus Zweifeln und Angst besteht,
woraus besteht dann Selbstliebe?
Denn ist es nicht sie, nach der ich, nach der wir alle streben?
Will ich nicht erreichen mich selbst zu lieben,
mich einfach akzeptieren zu können, so wie ich bin
– im Reinen mit mir sein – zufrieden sein…
Und nein, das ist kein Egoismus, keine Ich-Sucht.
Was ist das Gegenteil von Angst und Zweifeln?
Womit bekämpft man diese?
Mit Mut und Selbstbewusstsein? – aber woher sollen die denn kommen?
Ist Mut nicht nur ein Zwang, bei dem man stark sein muss ohne es zu sein…
Ist Selbstbewusstsein nicht nur eine Fassade, eine Maske, die man aufsetzt?
Ohne einer inneren Überzeugung, wenn das Selbstwertgefühl fehlt.
Beides ist nützlich und nicht falsch, doch nicht der Grundstein.
Das Gegenteil von Angst und Zweifel ist Sicherheit und Vertrauen.
Vertrauen in sich selbst – Selbstvertrauen.
Man glaubt an sich selbst, erkennt eigene Fähigkeiten an,
weiß, dass man etwas schaffen kann
oder dass es ok ist auch mal Fehler zu machen.
Diese Zuversicht bringt weiter, gibt Mut und Stärke weiter zu gehen,
weiter zu kämpfen, die Krankheit zu überwinden.
Vertrauen ist ein Gefühl, welches in einem selbst entspringt,
von Innen heraus erfüllt.
Sich selbst vertrauen – klingt so einfach…
Dabei ist Anderen zu vertrauen schon schwer,
Hilfe annehmen und verstehen, dass sie es gut meinen – ernst meinen.
Hieße Selbstvertrauen dann nicht auch, sich selbst so annehmen,
wie man ist (/isst), sich zu akzeptieren mit allen Schwächen
und diese anzuerkennen, als sich vor ihnen zu fürchten.
Natürlich nicht mit dem Ziel perfekt zu sein oder zu werden,
wie eine gefühlslose Barbie, denn wer ist und möchte das denn?
Die Schwächen werden Schwächen bleiben.
Selbstvertrauen und Selbstliebe zu erlangen ist ein langer Weg
– ein schwerer, anstrengender, vielleicht nie endender Weg.
Doch genau da fängt glaube ich das Vertrauen schon an.
Im Vertrauen darauf, dass der Weg zu einem Ziel führt,
dass man auf einem Weg ist.
Selbstvertrauen aufbauen und den eigenen Weg gehen,
ja einfach zuversichtlich daran glauben, dass es der Richtige ist und wird.
Tu dir Gutes, tu deinem Körper und deiner Seele Gutes!
Tu es aus einer tiefen inneren Überzeugung,
nicht aus einem angenommenen Zwang,
sag nicht „du musst!“, sondern „du willst!“
Habe Spaß am Leben, versuche es wie es dir möglich ist zu genießen –
und dafür ist es doch vollkommen egal wieviel Kilo du auf den Rippen hast oder?
Und ob mit dem Kopf über der Toilette hängen Genuss ist,
darf jeder selbst entscheiden…
Komm langsam mit dir ins Reine, nicht im Ganzen, sondern im Moment
akzeptiere, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist.
Finde heraus, was dir gut tut und was du nicht willst und dir schadet.
Lerne dich anzunehmen, mit deinen Fehlern und Macken, nachsichtig zu sein,
dann wird die Selbstliebe mit dem Vertrauen steigen.
Letztendlich besteht das Selbstvertrauen darin, dass wir leben und leben wollen.
Es geht ums Verstehen, ums Lernen, um die Veränderung.
Doch wie nehme ich mich selbst an,
wie freunde ich mich mit mir selbst an?
Ist die Essstörung nicht eine Aufforderung dafür,
dass ich anfangen sollte etwas zu verändern,
mein wahres Ich zu finden und zu lernen auf dieses zu vertrauen,
mein wahres Leben zu leben?!
Und ist es da nicht völlig legitim, nach dem „Wie?“ zu fragen?
Denn nur so findet man heraus, wie es funktioniert.
Der Schlüssel liegt darin auf die eigenen wahren Gefühle zu hören
… und einfach ausprobieren… und wenn man dabei mal scheitert,
weiter zu machen und den Rückschritt zu akzeptieren,
anzuerkennen, dass der Fehler einfach dazugehört.

Ich habe mich auf den Weg gemacht, ich habe erkannt das es ins Nichts führt mich selbst zu verletzen und zu hassen; mich selbst in Zweifeln zu ersticken und durch das deklarieren von Versagen mich zu entwerten und mir selbst gegenüber Angst und Hass zu schüren; mir dadurch mein Selbstvertrauen zu stehlen und die Selbstliebe zu versagen. Ich bin Schritte gegangen aus dem Selbsthass und der eigenen Entwertung, aus dem Streben nach dem unmöglichen Perfekt und Richtig. Ich gehe sie noch ich steuere ein neutral an, welches sich langsam in ein Selbstvertrauen umwandeln kann. Ein Neutral, dass erstmal alles so hinnimmt wie es ist; Fehler vielleicht sieht, aber sie akzeptiert; die Unzufriedenheit spürt, aber sie aushält. Zu langsam, zu steinig, zu mühsam, fordernd – ja das ist der Weg, etwas anderes wäre gelogen. Es ist ein Neutral, das versucht mich mit anderen Augen zu sehen. Die Gegner sind stark. Doch ich habe Begleiter: die Hoffnung und Mich. Den ersten Zwischenschritt habe ich erreicht indem ich sagen kann: Ich vertraue mir, auch wenn ich gerade unzufrieden mit mir bin. Ein erster Schritt Richtung Selbstliebe ist zu spüren: Ich verzeihe mir. Denn ich bin auch ich wenn ich unzufrieden bin und Fehler mache.

4 Gedanken zu “Vertrau dir – vertrau auf dich

  1. Toll geschrieben.. ich finde mich in so vielen der Zeilen wieder, kann die Gedanken so gut verstehen. Ich weis nicht, ob ich sie so klar hätte formulieren können. Also danke, dass du uns teilhaben lässt 🙂 Selbstvertrauen und Selbstliebe… Ich denke, dass sind wirklich die richtigen Ziele und ich hoffe, dass du den schwierigen Weg bis zu ihnen meistern kannst (und ich natürlich irgendwann auch)
    Alles gute für dich

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    1. Danke für deinen schönen Kommentar 🙂 Es tut immer gut zu wissen, das man nicht alleine ist mit den Gedanken und das es andren genauso geht.
      Vielen Dank, das wünsche ich dir auch! Aber alles Schritt für Schritt, ich sende dir Kraft und Vertrauen 😉

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  2. Hallo Elli,
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    Morrnah Simeona verbreitete ihr 14-Schritte Ho’oponopono-Verfahren auf der ganzen Welt und machte Ho’oponopono allen Menschen zugänglich. Dieses Ho’oponopono Verfahren ist ein Quantensprung im Bereich der Problemlösung. Du brauchst eine Situation oder die Ursachen Deiner Probleme nicht zu analysieren um sie lösen zu können oder um dich aus unglücklichen Umständen befreien zu können.
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    https://peacejoyhappiness.wordpress.com/hooponopono-ein-verfahren-zur-problem-und-konfliktloesung
    Viele Grüsse und Aloha
    Patrice C.

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