La Bañeza – Astorga (25,1 km)
Ich startete heute nach einer schön warmen Nacht gegen halb 8. Die Stadt war schnell verlassen. Außerhalb empfing mich ein nebeliges Feld. Trotz der sich schon langsam ankündigenden Sonne, lag eine wundervoll gespenstische Stimmung fesselnd in der Luft. Um den Mond, der auf den Weg leuchtete, hatte sich ein Lichtschein gebildet – Auch die Nacht kann schön sein (obwohl es ja eigentlich keine Nachtzeit mehr war). Meine heutige Laune gleicht der von gestern:tatendurstig, vorfreudig und bereit. Beim Laufen durch den kommenden Wald, den darauf folgenden Ort und über den späteren Kiesweg spüre ich bei Betrachtung der Natur und auch so eine innere vorhandene Fröhlichkeit. Der größte Teil des Weges bestand aus dem breiten, angenehmen, rötlichen Kiesweg, der von Wiesen, Büschen und Bäumen gesäumt ist. Eine herrliche Umgebung, die Vögel zwitschern und die Sonne scheint am blauen Himmel. Doch die wunderbare Ruhe wird von dem Lärm der entfernten Autobahn gestört, aber irgendwas ist ja immer :p Im Laufe der Stunden unterquerte ich die Autobahn, überquerte Schnellstraßen und eine mittelalterliche Brücke, bevor der Pfad zum Schluss durch grüne Hügel hoch und runter führte. Dann war es erreicht: Astorga 🙂 Die Etappe verging heute relativ schnell. Astorga ist nicht einfach irgendeine Stadt auf dem Weg. Für mich symbolisiert sie eine wichtige Zwischenstation, ein Ende und eine neuen Anfang zugleich. In Astorga treffen Via de la Plata und Camino Frances in der Puerta del Sol aufeinander. Somit ist mein bisheriger Weg, die Via de la Plata, zu Ende und ich laufe auf dem Camino Frances weiter. Die Richtung ändert sich statt gen Norden pilger ich nun gen Westen Richtung Santiago. Der Weg schlägt nun die westliche Ausrichtung gänzlich ein. Damit ist die aufgehende Sonne nicht mehr zu meiner rechten Seite, sondern im Rücken. Es scheint fast als würde ich vor der Sonne nun weglaufen, dabei vertreibt sie die kommenden Tage, so wie heute, schon kräftig die Regentage und soll hier auch die nächsten Tage erhalten bleiben. Die Landschaft hat sich schon verändert, mehr Hügel, mehr grün und ein wenig vermisse ich die riesigen trockenen Dehesas. Die Tiere die mir hier in freier Wildbahn begegnet sind, sind vor allem Störche, die scheinbar überall ihr Nest bauen, ein Reh und einige Hasen habe ich außerdem schon beobachten können. In Astorga erwartete mich eine Großherberge und ich bemerkte sofort: alleine schlafen wird jetzt sehr selten. Mein klimatisiertes 10-er Zimmer ist schon voll belegt. Nach 1 1/2 h Wäsche waschen, besser gesagt warten, denn es gab zu meinem Luxusglück Waschmaschine und Trockner, zwar für mein Empfinden relativ viel Geld (5 €), aber was zahlt man nicht für saubere Klamotten. Terrasse mit Sonne und WLAN (! ;)) machten die Wartezeit sehr angenehm. Danach war Sightseeing angesagt. Die Kathedrale de Santa Maria, der Palacio Episcopal, Kirchen und Museen, zu römischen Geschichte und zur Geschichte des Jakobsweges. Für morgen steht mein Plan noch nicht ganz, aber ihr werdet den Tagesbericht zu lesen bekommen 😉
Liebe und sonnige Grüße aus Astorga 🙂












Wie hat es Dir in der Herberge in Astorga gefallen? Ich hatte im letzten Jahr ein dolle quietschendes Bett – wie eigentlich alle im Zimmer. Aber ansonsten fand ich besonders die Rückseite mit dem Hof und dem Ausblick toll.
Dann als Buen Camino gen Westen. Ultreia!
Gefällt mirGefällt 1 Person
Die Herberge war/ist angenehm, das Quietschen der Betten finde ich hält sich in Grenzen. Das stimmt, der ist wirklich schön 🙂
Danke 😉
Gefällt mirGefällt 1 Person